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Naturschutz Ebern

18. (Nord-) Bayerischer Naturschutztag in Ebern am 25.03.2006 

Kulturlandschaften auf der Kippe?

EBERN - „Bayerns Schönheit bewahren – Kulturlandschaften auf der Kippe?“ – unter diesem Motto stand der diesjährige Nordbayerische Naturschutztag 2006 des Bundes Naturschutz in Bayern e. V., in Ebern, in der Aula des Friedrich-Rückert-Gymnasiums von 10 Uhr bis 16 Uhr.

Über Jahrhunderte gewachsene und von Menschen geprägte Kulturlandschaften mit hohen Qualitäten für den Arten- und Biotopschutz sowie für die Erholung sind das Markenzeichen des Landkreises Haßberge. Nutzungsintensivierung und Flächenverbrauch auf der einen Seite und Nutzungsaufgabe auf der anderen Seite bedrohen diese gewachsenen hochwertigen Landschaften in ganz Bayern.

Im Rahmen des 18. Nordbayerischen Naturschutztages machte der BN die Bedeutung historischer Kulturlandschaften und die konkreten Auswirkungen der Veränderungen und die Gefahren u. a. der Gentechnik und des Flächenverbrauchs für Kulturlandschaft und Artenvielfalt sichtbar.

In Referaten am Vormittag berichtete

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Dr. Thomas Gunzelmann, Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege über die historische Kulturlandschaft Frankens
.

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Dr. Klaus Mandery, 1. Vorsitzender der BN-Kreisgruppe Hassberge, berichtete über die Veränderungen der Kulturlandschaft auf die Tierwelt
. Hier bei der Diskussion mit Bürgermeister Robert Herrmann (rechts - stehend) über die Bundeswehrkonversion in Ebern.

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Martin Wölzmüller vom Landesverein für Heimatpflege stellte ein Projekt zur Erfassung historischer Kulturlandschaftselemente vor
.

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Über die Gentechnik in der Landschaft und die Gefahren für Kulturlandschaft und Artenvielfalt sprach anschließend Prof. Dr. Hubert Weiger, Landesvorsitzender des BN.

Am Nachmittag wurden in drei Arbeitsgruppen die am Vormittag eingeführten Themen vertieft und diskutiert. bn

Bayerische Naturschutzmedaille an Dr. Klaus Mandery

Arten- und Naturschutz werden im Landkreis und weit darüber hinaus mit Dr. Klaus Mandery in Verbindungen gebracht. Für sein Engagement wurde der Vorsitzende der BN-Kreisgruppe beim Nordbayerischen Naturschutztag mit der Bayerischen Naturschutzmedaille in Silber ausgezeichnet.
Von Torsten Geiling

Fleißig wie ein Bienchen engagiert er sich seit Jahrzehnten im Naturschutz. Und die Bienen, genauer die Wildbienen, sind es auch, die es ihm besonders angetan haben. Zahlreiche Arten der nützlichen Insekten flogen bei seinem Vortrag über die „Auswirkungen der Veränderungen der Kulturlandschaft auf die Tierwelt an Beispielen aus fränkischen Landschaften“ über die Leinwand. Kein Wunder, dass ihn der Landesvorsitzende Prof. Dr. Hubert Weiger in seiner Laudatio als „Wildbienenpapst“ bezeichnete. „Der Bund Naturschutz kann sich mehr als glücklich schätzen, ihn in seinen Reihen zu haben.“

Schon als Jugendlicher habe er im Amphibienschutz erste praktische Erfahrungen gesammelt, ehe er seine große Liebe, die Botanik, und in ihr besonders die verborgenen Schönheiten und Kostbarkeiten im Artenschutz entdeckte. „Um so mehr freuen wir uns, dass es ihm vergönnt war, 1987, die bis dahin als verschollen gegoltene Sandbiene ‚Andrena sericata’ wieder zu entdecken“ – bis heute das einzige bekannte Vorkommen in ganz Deutschland.

Erstmals für Bayern habe er die Grabwespe in den Muggenbacher Tongruben nachgewiesen. Als Fachmann auf dem Gebiet der „Wildbienen“ sei er inzwischen in ganz Bayern hoch geschätzt. „Ihm verdankt der Bund Naturschutz, ja der ganze Arten- und Naturschutz im Landkreis und in der Region wesentliche Impulse und innovative Konzepte“, meinte Weiger und nannte beispielsweise den Einstieg in den systematischen Amphibien- und Fledermausschutz im Landkreis, die Kartierung von Amphibien, Libellen und Waldbienen oder die Entwicklung differenzierter Konzepte für Schafbeweidungs-, Landschaftspflege- und Vertragsnaturschutzprojekte.

Der erste Vorsitzende der Kreisgruppe Haßberge, die er seit 1984 leitet, sei zudem eng mit dem GEO-Tag der Artenvielfalt verbunden, an dem nicht nur von Wissenschaftlern flächendeckende Bestandserhebungen durchgeführt, sondern auch breite Bevölkerungskreise für die Schönheit und Vielfalt ihrer Heimatnatur auf Exkursionen und Vorträgen sensibilisiert würden.

„Klaus Mandery ist Naturschützer mit Leib und Seele“, betonte Weiger, „,mit offenen Augen für die Schönheiten der Natur, aber auch mit heißem Herzen und großem Kampfgeist, wenn es gilt, diese Schönheiten vor naturzerstörerischen Großprojekten zu retten“. Als Beispiele nannte der Landesvorsitzende den Kampf gegen die Ausweitung der Absetzbecken der Zeiler Zuckerfabrik, gegen den Autobahnzubringern zwischen Zeil und Knetzgau und die Erweiterung des Haßfurter Flugplatzes. Im Jahr 2001 sei hier sogar ein Naturschutzgebiet ausgewiesen worden.

„Bei allem Kampfgeist hat es Klaus Mandery aber genauso verstanden, die Kreisgruppe im Landkreis als Vordenker und als Initiator naturverträglicher Alternativkonzepte zu profilieren und dafür aktive Mitstreiter zu begeistern“, dazu zählten der Wildbienenlehrpfad bei Haßfurt oder  das Umweltbildungsprojekt „Natur hautnah“. Schon über 300 Schulklassen mit mehr als 7000 Schülern seien dort mit dem BN auf Entdeckungstour gegangen.

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           Foto: Torsten Geiling

Diesen „innerhalb wie außerhalb“ des BN hochgeschätzten Artenschutzfachmann und begeisterungsfähigen Naturliebhaber, dem engagierten Streiter mit Augenmaß und dem kreativen Ideengeber und unermüdlichen Organisator überreichte der Landesvorsitzende schließlich die Bayerische Naturschutzmedaille.

 

Nachfolgend noch einige Bilder vom Naturschutztag in Ebern:

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        Foto: Torsten Geiling
Von links:
MdB Eduard Lintner, Sebastian Schönauer stv. Vors. BN Bayern, Bgm Robert Herrmann, Dr. Klaus Mandery 1. Vors. KG Haßberge des BN, Martin Wölzmüller Bay. Landesverein Heimatpflege, Prof. Dr. Hubert Weiger Landesvorsitzender BN, Dr. Thomas Gunzelmann , Bay.Landesamt für Denkmalpflege (Seehof bei Bamberg), Rudolf Handwerker, Landrat Landkreis Haßberge, Richard Mergner, Landesbauftragter BN
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Prof. Dr. Gerhard Kneitz,
Vorstandsmitglied BUND, Mitbegründer BUND 1975, Gründer Kreisgruppe Würzburg des BN 1973

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Plenum in der Aula des Friedrich-Rückert-Gymnasiums Ebern

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Viele Ausstellungen und Informationsschriften
ergänzten die Vorträge und Diskussionen

 

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Gemeinsames Mittagessen im Gasthof Frankenstuben mit regionaler Kost

 

 

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Rosemarie Kleindl und Claudio Ciecior-Bordonaro
von der Landesgeschäftsstelle des BN in Regensburg

 

 

 

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                                    Foto: Torsten Geiling

Landesbeauftragter Richard Mergner
leitete die Abschlussdiskussion und Zusammenfassung der Tagesergebnisse

 

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